Auf Qualität ist Apple eigentlich angewiesen

Auf Qualität ist Apple eigentlich angewiesen

Für Apple war das ja ne ziemlich harte Woche und Greg Federighi[1] konnte sicher nur wenig erholsamen Schlaf erhaschen, weil er als Chef der Software in der Pflicht stand. Aber worum ging es? Zum einen ergab sich eine massive Sicherheitslücke in macOS High Sierra (wir berichteten) mit der jeder normale Nutzer Superuser (root) werden konnte (uznd die schon länger bekannt war, als Apple zunächst einräumte). Zum anderen gab es einen fetten Bug in iOS 11.1.X der dafür sorgte, dass die iPhones in Reboot-Schleifen verfallen konnten und unbrauchbar wurden. Wegen des Datums. 02.12. war hier magisch.

Und aus diesem Grund wurde die Veröffentlichung von iOS 11.2 vorgezogen. Sie kam bereits am Wochenende. Leider jedoch nicht ohne weitere Probleme, die wahrscheinlich an der durch den Druck entstandenen schnellen Veröffentlichung lagen. Aber lest selbst: Apples Update auf iOS 11.2 behebt zwar Fehler, verursacht aber neue. So werden einige Kabel nicht mehr erkannt und Face ID kann auf dem iPhone X nicht mehr aktiviert werden. Zudem ist auch unter MacOS High Sierra ein Datumsbug entdeckt worden. Dort führt er nicht zum Absturz, aber kann das System stark einbremsen.


Photo by Fabian Grohs / Unsplash

Die Probleme mit Kabeln betreffen sowohl solche mit Made-for-iPhone-Zertifizierung (MFi) als auch jene ohne Siegel.

Wir haben also eine ganz fette Softwareproblematik im Hause Apple, die leider am Nibmus der Qualität dieser Marke schabt. Denn Apple-Produkte sind eine perfekte Symbiose aus Hard und Software. Das war immer der große Vorteil im Gegensatz zu PC oder Android.

Bislang hält sich der Konzern mit Kommentaren zurück – wobei es im Zusammenhang mit der Root-Lücke in High Sierra zumindest eine offizielle Entschuldigung gab. Sicherheit sei eine "Top-Priorität" bei jedem Apple-Produkt und man bedauere diesen Fehler sehr. Damit dies nicht nochmal passieren kann, werde man die Entwicklungsprozesse überprüfen, so das Unternehmen.

Der Konzern lebt also gut und vor allem durch sein positives Image, was Datenschutz und einfach zu verwendende Software anbetrifft – und verlangt auch nicht selten höhere Preise als die Konkurrenz aus dem Windows- und Android-Lager. Kritik an zu schnell veröffentlichter oder zu schlecht überprüfter Software gab es jedoch nicht nur in der letzten Woche sondern auch früher schon - jedoch nie so massiv.

Es bleibt wie immer spannend.


  1. Wir sind hier eigentlich alle Greg-Fans, aber nur aufgrund seiner coolen Keynote-Performances! ↩︎


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